Warum ich meine Sekretärin feuerte



Vor zwei Wochen hatte ich meinen 45. Geburtstag und fühlte mich  ohnehin
nicht sehr wohl.

Ich ging zum Frühstück.

Meine Frau sagte nicht einmal "Guten Morgen", schon gar nicht "Alles Gute".
Die Kinder sagten auch kein Wort und ließen mich völlig links  liegen.
Auf dem Weg ins Büro fühlte ich mich ziemlich niedergeschlagen.

Ich ging durch die Eingangstüre meines Büros. Als Jeanette meine Sekretärin
auf mich zu kam und "Alles Gute zum Geburtstag, Boss" sagte, fühlte ich mich
schon ein bisschen besser. Wenigstens eine hatte sich erinnert. Ich arbeitete
bis mittags. Pünktlich um zwölf klopfte Jeanette an meine Tür und sagte "Es
ist Ihr Geburtstag. Lassen Sie uns doch Mittagessen gehen, nur Sie und ich".

Wir gingen nicht in das übliche Lokal, wir fuhren aufs Land zu einem kleinen
gemütlichen Restaurant, um ein wenig Privatsphäre zu haben. Wir tranken zwei
Martini und erfreuten uns am hervorragenden Mahl. Auf dem Weg zurück ins Büro
sagte Jeanette: "Wissen Sie, es ist so ein schöner Tag, und es ist Ihr
Geburtstag. Wir müssen doch nicht zurück ins Büro fahren, oder? Fahren wir
doch zu mir in meine Wohnung und trinken dort noch einen Kaffee".

Als wir in ihrem Appartement ankamen, tranken wir statt Kaffee noch ein paar
weitere Martinis und rauchten gemütlich eine Zigarette. Nach einiger Zeit
sagte Jeanette: "Wenn es Sie nicht stört, würde ich mir gerne etwas
Gemütlicheres anziehen. Ich gehe nur schnell ins Schlafzimmer und bin gleich
wieder da".

Nach einigen Minuten kam sie wieder heraus. Sie trug eine Geburtstagstorte
in den Händen - gefolgt von meiner Frau, den Kindern sowie den engsten
Mitarbeitern. Alle sangen "Happy Birthday". Und ich saß da auf der Couch
..... und hatte außer meinen Socken nichts mehr an.


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